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Lehramt

Die strukturelle Erneuerung an Deutschlands Schulen eröffnet ungeahnte Perspektiven für Studienanfänger. Doch Schule ist mehr als Unterricht - das Interesse der Öffentlichkeit ist den "neuen Pädagogen" gewiss


Jeden Tag zur Schule gehen - die Chancen stehen so gut wie noch nie

Wer hätte das gedacht? Noch in den neunziger Jahren war selbst ein Abschluss mit Auszeichnung für frisch gebackene Lehrer kein Garant für eine Anstellung. Viele standen nach einem sehr arbeitsintensiven Examen vor dem Aus. Mittlerweile sehen die Prognosen anders aus: LehrerInnen werden händeringend gesucht. Es herrscht Umbruchstimmung an deutschen Schulen, zum Teil erneuert sich gerade die Hälfte des Kollegiums.

Was auf Seiten der Eltern Skepsis hervorruft, ist für viele Studienanfänger die Chance, eine Ausbildung mit Zukunft aufzunehmen. Glaubt man Berechungen der Kultusministerkonferenz, werden bis zum Jahre 2015 ca. 300.000 Stellen neu besetzt werden. Momentan bestehen sogar für Quereinsteiger - Absolventen, die ein Fach studiert haben - gute Möglichkeiten im Lehrberuf unterzukommen.

Daniel P. (33) aus München hat in Mathematik und Philosophie promoviert. Nach zwei Jahren als Assistent würde sein Vertrag an der Hochschule nicht verlängert. Von einem Freund bekam er den Tipp mit dem Unterrichten. "Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages in der Schule landen werde", bemerkt er immer noch leicht verwundert über seinen eigenen Werdegang. "Der Matheunterricht in der Schule ist meilenweit entfernt vom Uni-Niveau, aber dafür sind hier andere Qualitäten gefragt."

Schule ist mehr als Unterricht

Wer sich für den Lehrberuf entscheiden will, tut gut daran, seine Motivation im Vorfeld nochmals genau zu überprüfen: Das Dozieren von aktuellem Stoff durch Frontalunterricht ist heute bei weitem nicht die einzige Anforderung, die an einen Lehrer gestellt wird. Von den "neuen Pädagogen" wird neben der Fach- auch eine ausgeprägte Sozialkompetenz erwartet und Schlüsselqualifikationen wie Kreativität, Kooperations- und Begeisterungsfähigkeit sind vom Profil des Lehrberufs nicht wegzudenken.

Diese sind gerade im Umgang mit sehr schwierigen und verhaltensauffälligen Schülern - in dem die Hochschule, trotz Schulpraktika, oft nur ein theoretisches Methodenspektrum vermitteln kann - essentiell. In Ergänzung zu den persönlichen Qualifikationen existiert deshalb auch nach Studienabschluss ein weites Feld an Fortbildungsmöglichkeiten, das interessierten Didakten offen steht. Seit dem Aufschrei durch die Pisastudie 2001 gehört auch das gegenseitige Coaching unter Kollegen zum Handwerkszeug, um nur eine der Neuerungen zu nennen, die durch die Bildungskrise der letzten Jahre entstanden ist.

Lehrer - eine Tätigkeit von hohem öffentlichen Interesse

Im öffentlichen Bewusstsein hat sich der Berufsstand allerdings noch nicht erholt, von der scharfen Kritik, die durch den internationalen Vergleich angestoßen wurde. Die verschärfte Diskussion, basierend auf dem schlechten Abschneiden deutscher Schüler, hat laut der Interessenverbände das Prestige der Lehrerschaft stark ramponiert. Übersehen hat die breite Masse, dass sich im Aktionsfeld Schule nur tieferreichende gesellschaftliche Probleme widerspiegeln und deshalb eine pauschale Aburteilung nicht gerechtfertigt sein kann.

Der zunehmend komplexer werdenden Situation in der Schule kann das Bildungssystem nur durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung gerecht werden. Der erste Schritt zur Veränderung ist die Formulierung von Missständen, im reflexiven Überdenken, verbunden mit der bevorstehenden strukturellen Erneuerung, wird der Grundstein für die Schule von morgen gelegt. Schon zum jetzigen Zeitpunkt hat sich einiges bewegt - Lehrpläne wurden umgestellt, Lehrmethoden modernisiert und neue Fächer etabliert. Wer sich zum Pionier berufen fühlt, ist auf jeden Fall angesprochen.

Quelle: www.studieren.de
 

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